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03.11.2005, 10:30 Uhr
Haltestellenschilder kosten Region Millionenbetrag - Nur ein Teil der Hinweistafeln ist tatsächlich marode
"Das ist wörtlich gesprochen ein Schildbürgerstreich, wie hier ohne Notwendigkeit ein Millionenbetrag für den Kauf neuer Haltestellenschilder die leere Regionskasse belastet." Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Regionsfraktion, Eberhard Wicke, kritisiert die Absicht, in den kommenden fünf Jahren sämtliche der insgesamt 3880 Bushaltestellenschilder von Regiobus und üstra durch neue blauen Informationstafeln zu ersetzen.
Nach Informationen der Christdemokraten seien im Gebiet des ehemaligen Landkreises von den 2650 Schildern derzeit nur 300 in einem so schlechten Zustand, dass ein Austausch zwingend erforderlich sei, sagt Wicke. "Ich glaube nicht, dass es einen Fahrgast interessiert, ob er an einem grünen oder an einem blauen Haltestellenschild auf den Bus wartet."

Unverständlich sei, wie der für den Nahverkehr zuständige Regionsdezernent, Hans-Georg Martensen, öffentlich grünes Licht für das Vorhaben gebe und das Ganze als normales Beschaffungsprogramm bezeichnen könne, so Wicke. Während ansonsten in den Gremien der Verkehrsbetriebe oder der Region viel kleinere Beträge diskutiert würden, sei diese Investition zwischen 1,3 bis 1,8 Millionen Euro scheinbar überhaupt keine Debatte wert.

Der CDU-Fraktion stelle sich die Frage, wo in den Haushalten der Spielraum für den Schilderersatz sei, wenn im ÖPNV mangels Geld andererseits die Fahrpreise erhöht und jährlich Leistungen von Bussen und Bahnen abbestellt werden müssten. Mehrere CDU-Abgeordnete hatten die vergangenen Tage in verschiedenen Kommunen die Bushaltestellen in Augenschein genommen. Dabei habe sich gezeigt, dass entgegen der Behauptung, die Schrift der Schilder sei häufig verwittert, dies an vielen Stellen gar nicht der Fall sei.

"Warum haben Region und Verkehrsunternehmen nicht mal darüber nachgedacht, künftig Schilder zu beschaffen, die mit Folien beklebt werden können", fragt sich Wicke. Bei einer solchen Lösung könnte außerdem die teuere Nachrüstung mit so genannten Baukastenelementen entfallen, wenn sich die auf dem Schild genannten Buslinien oder Fahrziele ändern würden. Selbst wenn die Schrift dann tatsächlich verwittert sei, wäre mit einer kostengünstigeren Folie schnelle Abhilfe möglich.